Am Freitag, dem 14.November 2014 fand in der
Pauluskirche in Zwickau-Marienthal das 4.
Gesamttreffen aller Ansprechpartner und
aktiven Mitglieder der Selbsthilfegruppen im
Landkreis Zwickau statt. Aus der
Anwesenheitsliste kann erkannt werden, dass
eine Vielzahl der Selbsthilfegruppen am
Gesamttreffen teilgenommen haben. Sie hatten
zur Präsentation zahlreiche Objekte aus
ihrem Gruppenleben zur Ausstellung gebracht
und vor dem Höhepunkt des Gesamttreffens
sind viele Gespräche zum Erfahrungsaustausch
durchgeführt worden. Im Hauptreferat
sprach Frau Katharina Leis, Dipl. Ehe-,
Familien- und Lebensberaterin und
systemische Familientherapeutin vom Bistum
Dresden-Meißen über "Sinnvolle Balance
zwischen Selbsthilfe, Familie und
persönlichem Wohlbefinden". Sie ging in
erster Linie darauf ein, dass wenn ein
Mensch selbst erkrankt ist, er sich trotzdem
oder gerade deswegen für andere Betroffene
oft engagiert. Das trifft auf die Menschen
zu, die sich in Selbsthilfegruppen als
Ansprechpartner oder aktives Mitglied
verstehen. Sie beraten andere Betroffene im
Umgang mit der Erkrankung, geben Hinweise
auf medizinische, therapeutische und/oder
soziale Hilfeleistungen im Gesundheitswesen.
Sie organisieren, sie planen, sie kümmern
sich um Fördermittel für die Gruppe und das
Wohlbefinden in der Gruppe. Frau Leis
wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass
dann aber häufig in diesem Balanceakt der
Ehrenamtlichkeit und eigener Betroffenheit
interpersonelle, aber auch innerfamiliäre
Konflikte entstehen. Nicht selten bekämen
diese Menschen aus den Reihen Ihrer Familie
zu hören: "Warum machst du das?" oder "Denk
doch einmal an Dich selbst .. oder an uns!"
Frau Leis konnte den Anwesenden hilfreiche
Tipps geben, wie man für sich selbst sorgen
kann. Wie man gut mit den eigenen positiven
aber auch negativen Gefühlen umgeht und für
sich und andere Lösungen findet.
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Zum
Abschluss verwies Frau Leis auf folgende
Worte aus Nelson Mandelas Antrittsrede von
1994 mit auf den Weg:
"Jeder Mensch ist dazu
bestimmt, zu leuchten! Unsere
tiefgreifendste Angst ist nicht, dass wir
ungenügend sind, unsere tiefgreifendste
Angst ist, über das Messbare hinaus
kraftvoll zu sein. Es ist unser Licht,
nicht unsere Dunkelheit, die uns am meisten
Angst macht. Wir fragen uns, wer ich bin,
mich brillant, großartig, talentiert,
phantastisch zu nennen? Aber wer bist Du,
Dich nicht so zu nennen? Du bist ein Kind
Gottes. Dich selbst klein zu halten,
dient nicht der Welt. Es ist nichts
Erleuchtetes daran, sich so klein zu machen,
dass andere um Dich herum sich nicht
unsicher fühlen. Wir sind alle bestimmt zu
leuchten, wie es die Kinder tun. Wir sind
geboren worden, um den Glanz Gottes, der in
uns ist, zu manifestieren. Er ist nicht nur
in einigen von uns, er ist in jedem
einzelnen. Und wenn wir unser Licht
erscheinen lassen, geben wir anderen
Menschen die Erlaubnis, dasselbe zu tun.
Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit
sind, befreit unsere Gegenwart automatisch
andere." Aus der Stille unter den
Anwesenden konnte erkannt werden, dass der
Vortrag von Frau Leis berührend war.
Anerkennende Zustimmung fand in reichem
Applaus ihren Niederschlag. |