BERICHT

zum Gesamtgruppentreffen am 13. September 2014:

In der Behindertenwerkstatt der "Lukaswerkstatt" in Zwickau-Planitz fand das dritte Gesamttreffen in diesem Jahr statt. Das Thema war "Engagement und Selbstfürsorge - Wer etwas in der Welt bewegen will , muss selber fest stehen". Als Referentin war Diplom-Psychologin Annett Walter aus Dresden eingeladen.

Sandy Wetzel von der KISS begrüßte die Teilnehmer und informierte über das Großereignis des Jahres: Die Kontakt- und Informationsstelle begeht in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass findet das nächste Gesamtgruppentreffen mit Rahmenprogramm im Gemeindesaal der Pauluskirchgemeinde in Zwickau-Marienthal statt. Die Selbsthilfegruppen sind zur Teilnahme und Mitgestaltung aufgefordert.

Frau Walter forderte die Anwesenden in ihrer freundlichen, optimistischen Art die Teilnehmer zu einem kleinen Experiment auf. In Gedanken machten alle einen gemeinsamen Spaziergang in die Sächsische Schweiz. Ruhe, gute Luft und dann kamen alle Vornamen als "Echo" zurück. Dabei wird das Katastrophie-Gedächtnis vollkommen ausgeschaltet, man ist ausschließlich mit sich selbst beschäftigt.

Man muss viel öfter etwas Gutes für "sich" tun und das "Jetzt" genießen.

Sie fragte, welche Erfahrungen und Rituale es bei den einzelnen gibt, um sich gut zu fühlen. Natur, Sport, Massagen, Abgrenzen von negativen Einflüssen wurden genannt. Ein gesundes gutes "nein" zu dir, ist ein gesundes "ja" zu mir. Wichtig ist sich Ziele zu setzen, Freunde zu haben und neue Ideen zu sammeln. Man soll sich "bewusst" eine Auszeit nehmen, Ruhe suchen und Stress abbauen.

Kurze Stressphasen sind okay, Dauerstress hingegen ungesund. Jeder Mensch hat zwei Nervensysteme (sympathikus und parasympathikus) . Diese müssen ausgeglichen sein um sich wohl zu fühlen. Darum: Nach Stress z. B. beim Sport im Anschluss unbedingt Ruhephase einlegen. Kerzen stellen ein Achtbarkeitssymbol dar. Schon zwei Minuten in die Flamme schauen hilft beim "Runterfahren". Frau Walter zeigte die übung "Kehre zu dir zurück" am eigenen Körper - alle machten mit - um zu sich zu finden.

Im Buch "Mein Weg zu dir" von Virginia Satir geht es unter anderem um die 5 Freiheiten und es wurde darüber geredet.

  • Die Freiheit, das zu sehen und zu hören, was im Moment wirklich da ist, anstatt was sein sollte, gewesen ist oder erst sein wird.
  • Die Freiheit, das auszusprechen, was ich wirklich fühle und denke und nicht das, was von mir erwartet wird.
  • Die Freiheit, zu meinen Gefühlen zu stehen, und nicht etwas anderes vorzutäuschen.
  • Die Freiheit, um das zu bitten, was ich brauche, anstatt immer erst auf Erlaubnis zu warten.
  • Die Freiheit, in eigener Verantwortung Risiken einzugehen, anstatt immer nur auf Nummer Sicher zu gehen und nichts Neues zu wagen.

Der Körper ist eine Bühne. Negative Gefühle im Körper dürfen wir nicht zulassen. Wir können nicht alles beeinflussen. Aber es ist wichtig "seine" Gefühle zu kennen und wahrzunehmen. Es ist nicht zu leugnen - Frauen denken anders und machen sich viel mehr Gedanken als Männer (die meisten jedenfalls).

Welche Gefühle kennen wir? Angst, Traurigkeit, Freude, Stolz, Liebe …

Sehr anschaulich sprach Frau Walter über den "Gefühlssuppentopf" der manchmal in uns tobt. Risiko und Belastbarkeit sind abzuwägen. Wie man das "Handherz" massiert konnten wir noch probieren - das beruhigt und tut gut.

NNach der Pause verteilte Frau Walter "Geschichtenkarten". Sie wurden von verschiedenen Leuten vorgelesen und gemeinsam wurde herausgefunden, was uns die einzelnen Geschichten sagen wollen. Auch eine gute Idee für die Gruppenstunden. Sie wurden als E-Mail von der KISS versandt.

SELBSTMANAGEMENT

Wie soll der Alltag geplant werden?

  • Schriftlich den nächsten Tag planen, erst am Abend vorher (Unterbewusstsein!)
  • 50:50-Regel (nur die Hälfte der Zeit, es kommt immer was dazwischen)
  • Sägeblatteffekt vermeiden (sagen, wenn man was zu tun hat; von Störungen fernhalten)
  • Pausen/Freiräume planen und einhalten
  • ABC-Aufgaben (was ist wichtig, was ist nicht wichtig, was kann ich delegieren)
  • Tages-, Wochen-, Jahres-, Lebensziele setzen (diese sind auch vom Alter abhängig,
  • ab ca. 50 Jahren stellt man sich eher Sinnfragen, was geschafft wurde - Vergleich: Heuschober)
  • alles, was ich nicht brauche, wegwerfen

Was gehört in den seelischen Notfallkoffer?

Von allen sieben Sinnen soll etwas dabei sein (Duft, Essen, Musik, was zum Fühlen, Fotos …). Diese Dinge sollen in Notsituationen gut tun.

Zum Schluss sangen alle gemeinsam ein Lied, ohne auf den perfekten Ton zu achten.

Danke, Frau Walter, für diesen angenehmen, netten und vor allem aufschlussreichen Samstagvormittag. Das Wochenende hat optimal begonnen.

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